🧑💻 Team.Einblicke „Interview mit Christian Schinkel“
Einstieg & Persönlichkeit
Christian, seit wann bist du bei Fluctus und was genau machst du hier?
Ich bin bei der Fluctus seit dem Beginn meiner Ausbildung im September von 2018, also jetzt schon mittlerweile knapp 7 Jahre. Die Zeit fühlt sich aber eigentlich gar nicht so lang an, dass liegt zu einem an dem Spaß, aber zum anderen auch daran das die Corona Zeit dort auch einiges weggeschluckt hat. Das fing damals so gen Ende meiner Ausbildung an.
Was ich hier genau mache, unterscheidet sich stark von dem, was auf dem Papier steht, und dem, was ich tatsächlich mache. Auf dem Papier bin ich ein ausgebildeter IT-Systemkaufmann und arbeite hier als Consultant. Tatsächlich mache ich einige verschiedene Sachen hier bei uns intern: Ich leite die meisten internen Meetings, bin als Hauptperson für den telefonischen und Mail Support verantwortlich, bin Consultant für sowohl cobra als auch ELO, kümmere ich um die Umsetzung von verschiedenen internen Themen, ich bin die zentrale Dokumentenstelle, berate in DSGVO Fragen, und bin in Essenz quasi der „Junge für alles“.
Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Freude?
Die meiste Freude macht es mir tatsächlich, wenn ich einen Fall oder ein Thema bearbeiten kann und dann auch löse, und sich dann die Person am anderen Ende von der Lösung freut. Es gibt kaum etwas schöneres ein Thema zu lösen und dann zu hören „Ach vielen Dank Herr Schinkel, für die Hilfe, das hat mir jetzt den Tag gerettet“. Das passiert vor allem bei den kleineren Themen, die man direkt im ersten initialen Telefonat mit einer kurzen Aufschaltung am Rechner klären kann.
Was war dein kuriosester IT-Moment mit einem Kunden?
Da gibt es tatsächliche einige, von Phantomfehlern, die man für Tage sucht und sich dann einfach aus dem nichts von selber lösen, ohne eine Spur zu hinterlassen, bis hin zu Themen, die ich gerade angefangen habe zu bearbeiten nur um dann gleich zu hören das einfach ein Dreher am Ende des Kunden drin war. Mein kuriosester Fall war aber ein cobra Thema. Es ist schon etwas her, also erinnere ich mich nicht mehr ganz exakt an die Details, aber das war ein Ticket, das während meiner Ausbildung auftauchte. Es ging darum, dass eine Funktion in cobra aus dem heitern Himmel nicht mehr funktionierte, komme was wolle. Die Schaltfläche ging nicht mehr und es passierte nicht. Wir haben dann Tage in cobra nach der Fehlerquelle gesucht, bis mir ein absurder Gedanke gekommen ist: Wir arbeiten da mit einer Schaltfläche, die eine „Nicht“ Bedingung nutzt, und in der Adressdatenbank war für Veranstaltungen eine Option angehakt die irgendetwas mit „Nicht haken ignorieren“ zu tuen hatte. Es waren technisch gesehen Meilen zwischen dem Fehler und dieser einen Option, aber ich habe die einfach aktiviert. Und dann ging es auf einmal. Die Schaltfläche hatte NICHTS mit Veranstaltungen zu tun, aber hat es trotzdem beeinflusst. Das hatten wir dann dem Hersteller gemeldet und es wurde als Bug korrigiert, aber das war schon wild.
Beratung & Kundenbeziehung
Was verstehst du unter Kundenberatung auf Augenhöhe?
Ich verstehe darunter das man sich auf der gleichen Ebene wie der Kunde unterhält: Gegenseitiger Respekt, freundlicher und höflicher Umgang und gemeinsame Kooperation. Am Ende des Tages wollen wir immer das gleiche: Wenn es einen Fehler gibt, wollen wir beide den korrigiert haben, und wenn es ein Projekt gibt, wollen wir das ja beide erfolgreich zum Abschluss bringen. Deswegen ist es so wichtig das man da kooperiert und am gleichen Strang zieht, aber auch darauf achtet das der Gesprächspartner auch genau versteht, worum es geht.
Wie gehst du vor, wenn ein Kunde ein Problem hat, das er selbst gar nicht richtig benennen kann?
Wenn ein Kunde das Problem nicht selber benennen kann, ist es am besten, wenn man sich einmal bei dem auf den Client aufschaltet und sich das Thema direkt anschaut. Dank unserer Rolle als Consultants wissen wir in den meisten Fällen schon mehr, weswegen wir dann den Fehler auch schnell einordnen und dann abarbeiten können. Und visuell zeigen, was nicht geht ist etwas, was jeder kann.
Welche Rückmeldungen bekommst du von Kunden am häufigsten?
In den meisten Fällen läuft es da leider so: Wenn es funktioniert, hört man leider häufig nicht vom Kunden selber etwas zurück, sondern muss nachfragen, aber wenn die Lösung dann doch nicht funktioniert, hört man sofort etwas vom Kunden zurück. Aber in letzter Zeit wird schon besser, dass man auch eine Erfolgsmeldung zurückkriegt.
Vertrauen & Verantwortung
IT ist für viele ein „Black Box“-Thema. Wie schaffst du es, Vertrauen aufzubauen?
Ich sehe das so: Oft wird KI schnell zum Black-Box-Thema, weil viele aus Gewohnheit sofort mit Fachbegriffen und großen Schlagworten wie „Big Data“ arbeiten – ohne zu erklären, was sie eigentlich bedeuten. Vertrauen entsteht anders: Indem man die Menschen Schritt für Schritt mitnimmt. Wenn etwas noch nicht verständlich ist, macht man die Schritte eben kleiner und bleibt geduldig. Der größte Fehler ist, ungeduldig zu werden oder wieder ins Fachvokabular zurückzufallen. Dann verlieren viele den Anschluss – oder schließen das Thema sogar ganz für sich ab, nach dem Motto: „Ich verstehe das ja eh nicht, dafür brauche ich einen Experten.“
Ein Lernprozess braucht immer zwei: jemanden, der erklärt, und jemanden, der lernt. Und er lebt davon, dass man das Tempo und die Inhalte flexibel anpasst. Eine „One Size Fits All“-Lösung gibt es dabei nie.
Was würdest du nie tun – auch wenn ein Kunde es fordert?
Also an erster Position ist das Gesetz brechen, sei es nun das Allgemeine oder so etwas spezifisches wie das DSGVO. Solche Gesetze existieren nicht ohne Grund und sind da für das Wohl der Allgemeinheit. Wenn dann nun eine Person das brechen will für den eigenen Vorteil würde ich da nicht mitspielen. Integrität ist mir da als Person selber wichtig, nicht nur als Consultant. Gott sei dank ist so ein Fall noch nie vorgekommen.
Wie gehst du damit um, wenn eine Lösung nicht sofort parat ist?
Wenn eine Lösung nicht sofort parat ist bin ich da ehrlich und direkt mit dem Kunden. Man sollte für so etwas keine falschen Hoffnungen machen, denn am Ende des Tages hängen da auch interne Vorgänge beim Kunden dran. Würde man sagen, „das ist in 3 Tagen fertig“ wenn man sich da nicht mal selber sicher ist, dann würde sich der Kunde und seine Mitarbeiter darauf vorbereiten und einstellen, kommt dann die Lösung nicht, wäre es katastrophal.
Deswegen ist es immer wichtig an der Stelle ehrlich und realistisch zu bleiben.
Abschluss & Persönliches
Was würdest du jemandem raten, der gerade erst in die IT-Beratung einsteigt?
Das kommt auf den Kontext an. Wenn wir hier von jemanden reden, der gerade erst mit dem Beruf anfängt oder plant diesen zu verfolgen, dann würde ich die folgenden Ratschläge geben: Mach dich erstmal absolut mit deinem Produkt vertraut. Dazu gehört nicht nur das lesen von Handbüchern oder Foreneinträgen, sondern auch das tatsächliche arbeiten mit dem Produkt. Will man ein Serveradmin sein, dann sollte man selber mehrere Server zusammenbauen, die auf Herz und Niere testen ind den verschiedensten Szenarien. Ist man für eine bestimmte Anwendung zuständig dann sollte man diese in einer Testumgebung einrichten, mit der arbeiten, die so stark modifizieren wie man kann, bis die Software kaputt geht und am besten alle Schritte dokumentieren, und dann fängt man in der Testumgebung von vorne an. Mit solchen Experimenten und tests basierend auf den Sachen die man gelesen hat kann man so viel mehr lernen.
Unabhängig davon würde ich Einsteigern empfehlen, die direkt in den Beruf gehen, auch auf das eigene Wohl zu achten, das gilt aber auch für jeden Job. Auf die Bezahlung zu achten ist ja immer eine Sache, aber das Wichtigste bleiben immer die persönlichen Benefits, und die darf man nicht vergessen. Kurze Arbeitswege, um mehr Freizeit haben zu können, gucken, ob es die Option für Homeoffice gibt, die Work-Life Balance des Betriebs prüfen. Geld kann man immer kriegen, Lebenszeit aber nicht, und das finde ich wird in diesem Zeitalter, wo „Burnouts“ immer häufiger vorkommen, zu sehr unterschätzt.
Wenn du dir für die IT-Welt eine Sache wünschen dürftest – was wäre das?
Das ist immer die große und schwere Frage. Wenn ich da ehrlich bin, wäre da meine Antwort das es keine gierigen CEOs mehr geben würde. Ich weiß, unrealistisch, aber meistens sind es solche gierigen Leute, die die Reinheit und Kreativität der Leute und Ideen unterdrücken. Es wird nur in Projekte investiert, die sofort mehr Umsatz und mehr Geld machen können. Es geht immer nur um den nächsten Profit. Daten von Leuten werden gesammelt und als Ware verkauft, nur um noch mehr Geld zu machen.
Es bleibt dadurch meistens kein Funding mehr für kleine Teams und wirklich kreative Leute übrig, die Lösungen finden die Leute wirklich helfen können und uns als Menschheit weiterbringen. Gott sei dank gibt es da noch Sachen wie Crowd Sourcing, wo die Leute dann selber in solche innovativen Methoden investieren können.
Was wissen die wenigsten über dich?
Die Liste wäre an dieser Stelle ellenlang zum Aufzählen. Ich bin einer der sowas lieber für sich behält. Ich würde aber vermuten eine der Sachen, die die wenigstens wissen dürften ist, dass meine Lieblingsblume die Spinnenlilie ist. Ich fand die schon immer sehr schön und elegant. Vor allem wenn es die violette Variante ist.
Vielen Dank Christian für deine ehrlichen und sehr offenen Antworten 🙂
Es war mir eine Freude, dich unseren Lesern näher vorzustellen.
Brauchen Sie einmal Hilfe, Christian wartet bereits in der Leitung auf Sie.
Fluctus IT
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